Schädlinge und Problembehebung

Blüten, aber KEIN Obst? Versuche es mit der Handbestäubung.

Tragen deine fruchttragenden Pflanzen viele schöne Blüten, aber (fast) kein Obst? Dies ist eines der häufigsten – und frustrierendsten – Probleme, mit denen Gärtner zu tun haben, insbesondere in städtischen Umgebungen.

Ursache könnte die Bestäubung sein – oder eher deren Fehlen aufgrund zurückgehender Bienenpopulationen. Aufgrund von Parasiten, Krankheiten, Pestiziden und anderen Faktoren ist seit 2006 der Rückgang der Bestäuber zu einem merklichen, ernstzunehmenden Problem geworden. 

Gleichzeitig erforschen einige Genies die Idee alternativer Bestäubungsmethoden, wie Roboter-Bienen und Luftbestäubung durch Drohnen. Diese Technologien könnten auch großen Landwirten in naher Zukunft helfen. Tower Garden-Züchter müssen sich mit einer Handbestäubung begnügen, die auch als manuelle oder mechanische Bestäubung bekannt ist.

Musst du eine Handbestäubung vornehmen?

Du solltest von Hand bestäuben, wenn:

Selbst bei normaler Bestäubung kann eine Handbestäubung sinnvoll sein, um eine (giftige) Fremdbestäubung zwischen ähnlichen Pflanzen zu verhindern. Dies ist wichtig, wenn du Samen aus deinem Garten aufbewahren möchtest, um mehr von derselben Pflanze zu kultivieren – eine übliche Praxis für alte Sorten.

Top-Techniken für die Handbestäubung ansehen

Hinsichtlich der Bestäubung gibt es zwei Pflanzenarten: Diejenigen mit selbstbefruchtenden Blüten und jene mit separaten männlichen und weiblichen Blüten. In diesem Video erfährst du, wie man jede Art von Hand bestäubt.

Wie man selbstbefruchtende Pflanzen bestäubt

Zu den selbstbefruchtenden (bzw. „selbstbestäubenden“ oder „selbstfruchtenden“) Pflanzen gehören:

Die Blüten dieser Pflanzen haben alles Notwendige, um Früchte auszubilden. Daher ist eine Handbestäubung beim Outdoor-Anbau in der Regel nicht erforderlich, da selbst leichter Wind häufig die Bestäubung ermöglicht. Doch damit nicht genug. Hier sind zwei Möglichkeiten, wie du eine selbstbefruchtende Pflanze bestäuben kannst:

  • Die Pflanze vorsichtig schütteln oder auf ihre Blüten pusten, um die Pollenfreisetzung zu stimulieren; oder
  • Wische die Innenseite jeder Blüte vorsichtig mit einem kleinen Pinsel oder Wattestäbchen ab, um Pollen in den Stempel (mittlerer Teil der Blüte) zu übertragen.

Wie man Zwitterpflanzen bestäubt

Zu den Pflanzen, die männliche und weibliche Blüten auf derselben Pflanze ausbilden, gehören:

  • Cantaloupe-Melone
  • Gurken
  • Riesen-Kürbis
  • Kürbis
  • Wassermelonen
  • Zucchini

Damit diese Pflanzen Früchte ausbilden können, müssen Pollen von einer männlichen Blüte zu einer weiblichen Blüte gelangen. Natürlich ist für diese Pflanzen die Bestäubung schwieriger als für selbstbefruchtende.

In der Regel werden die männlichen Blüten (mit dünnem Stiel und pollenbeladenen Staubgefäßen) zuerst ausgebildet. Diese fallen einige Tage nach der Blüte ab. Nach ein paar Wochen solltest du nach weiblichen Blüten (besitzen am Ansatz bereits Minifrüchte) suchen.

Am einfachsten ist es, sie am frühen Morgen zu bestäuben, wenn die Blüten offen sind. Wende folgende Techniken an:

  • Die Innenseite der männlichen Blüte mit einem kleinen Pinsel oder Wattestäbchen abwischen und dann die Innenseite der weiblichen Blüte berühren, um die Pollen zu übertragen; oder
  • Ziehe bei einer männlichen Blüte die Blütenblätter ab und bestäube den Stempel der weiblichen Blüte mit dem männlichen Blütenstaub.

Für beste Ergebnisse sollte die Handbestäubung alle paar Tage oder bis zur Fruchtbildung wiederholt werden. Wenn du nach etwa einer Woche keine Früchte siehst, kann das tatsächlich eine andere Ursache haben, z. B. Lichtmangel oder extreme Temperaturen.